“Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen” – Übergabe der Erasmus+ Zertifikate
Zwölf Auszubildende der Klasse 12M (Maler und Lackierer) hatten sich zusammen mit Ihren Lehrkräften in der Aula der Beruflichen Schule Oberhessen Nidda/Büdingen zur Verleihung der Erasmus+-Zertifikate versammelt. „Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen“, ist ein berühmtes Zitat des Dichters Johann Wolfgang von Gothe, so Schulleiter Alexander Popplow am Beginn seiner kurzen Ansprache. Dieser Satz bringe wie kein zweiter die Motivation der Schulgemeinde der BSO und die Erkenntnis deren Lehrkräfte zum Ausdruck, dass es eine gute Sache ist, jungen Menschen im Rahmen ihrer Schul- und Ausbildungszeit die Möglichkeit zu bieten, auch im Ausland zu lernen. Die Klasse 12M hatte im Rahmen des Erasmus+-Programm für zwei Wochen an einer dänischen Berufsschule in Aabenraa ein Auslandspraktikum absolviert und die dortige Variante des Berufsbildes kennengelernt.
„Die Chancen einer solchen Auslandserfahrung liegen auf der Hand,“ meinte Popplow. „Ihr habt nicht nur ein anderes Land mit seiner Kultur und seinen Menschen kennenlernen können, mit- und voneinander gelernt und den eigenen Wissenshorizont erweitert, sondern auch durch die gemeinsame Arbeit mit den dortigen Berufskollegen einen Blick von außen auf den eigenen Beruf erhalten und sicher auch einige Denkansätze.“ Popplow gratulierte zum erfolgreichen Abschluss dieser Ausbildungseinheit und konnte Erasmus+-Abschlusszertifikate überreichen an Khaleg Ahmedi, Svenja Buß, Justin Frank, Fabian Fucker, Julian Geyer, Cedric Jonah Kamp, Daniel Klitsch, Tim Küchler, Alexej Lipkin, Mujtaba Mohammadi, Justin Paarsch und Nikos Rothenschenk.
Des Weiteren dankte Popplow Simone Geist und Katja Walter, den beiden Koordinatorinnen des Erasmus+ Programms, die die Fahrt organisiert hatten. Begleitet wurde die Gruppe von den Lehrkräften Hans- Georg Lippert, Thomas Meißner und Moritz Karger. Die zwölf Maler – und Lackiererbetriebe stellten ihre Auszubildenden gerne für den zehntägigen Ausbildungslehrgang an der Schule EUC SYD in Dänemark frei und profitieren jetzt von den erworbenen Kenntnissen und Auslandserfahrungen. Den Betrieben sei an dieser Stelle nochmals für die gute Zusammenarbeit gedankt.
Aber wie empfanden die Auszubildenden selbst die zwei Wochen Dänemark? Svenja Buß (Blofeld), Cedric Jonah Kamp (Oberau) und Fabian Fucker (Hammersbach) berichteten: „Wir waren in einer Berufsschule in Süddänemark und kamen zu einer Dozentin, die in unserem Beruf unterrichtet. Als erstes staunten wir über die gute Ausstattung mit hochwertigem Spezialwerkzeug, etwa einem Dachshaarverschlichter für Marmorierarbeiten oder mit Spezialpinseln für Vergolden.“ Die Niddaer Azubis staunten über die feinen Dekotechniken für Innenräume, die sie von Lehrerin Berrit vermittelt bekamen: „Das sah erst ganz einfach aus, hatte aber seine Schwierigkeiten. Wir haben echt dazu gelernt.“ Zum Beispiel das Marmorieren in vielen Schattierungen als Grünmarmor, Ocker, Lapislazuli, Siena. Die Oberhessen übten das Aufbringen von Transfergold, das Imitieren von Holzoberflächen wie Eiche, Mahagoni und sogar Rosenholz, das Ausführen von Folientechnik. Cedric Jonah Kamp: „Wir haben Proben unserer Dekoarbeiten mitnehmen können – das ist gut, denn so können wir später einem interessierten Kunden Beispiele zeigen.“ So habe die Schule viel gebracht, aber dort herrsche Disziplin. Svenja Buß: „Rauchen in der Schule, auf dem Pausenhof, auch in der Nähe des Schulgebäudes ist verboten. Überhaupt ist Dänemark ein sehr sauberes Land, auch in den Ortschaften.“
Sprachprobleme? „Nein“ meinte Fabian Fucker. „Mit Englisch konnte man sich gut verständigen, einige Gesprächspartner verstanden Deutsch und manchmal haben wir mit Händen und Füßen geredet. Das ging gut, weil die Leute generell freundlich waren. Dänemark ist ein Fahrradland. Als wir einmal nur nebenbei Lust auf eine Radtour zeigten, wurden aus einer entfernten Schule im Anhänger genügend Räder herbeigeholt und wir konnten losflitzen.“
Alle Erlebnisse, interessanten Begegnungen und Einblicke in die kunstvolle Arbeit während des Auslandsaufenthalts kann man hier auf der Homepage (Erasmus+) im Tagebuch der Klasse nachlesen und das ausführliche Interview mit den Auszubildenden von Elfriede Maresch in der Ausgabe des Kreisanzeigers vom Donnerstag 13.07.2023.