Erstmals fand in der Beruflichen Schule Oberhessen am 4. Dezember eine Informationsveranstaltung zum Thema Organspende statt. Die Klasse 12EH2 (Auszubildende im Einzelhandel im 3. Lehrjahr) hatte sich mit ihrer Lehrerin Melanie Fellinger im Politikunterricht mit dem Thema Organspende befasst. Es sollte hierbei jedoch nicht mit dem erhobenen Zeigefinger eine Art „Verkaufsveranstaltung“ FÜR einen Organspendeausweis gehen, sondern vielmehr darum, die Schülerinnen und Schüler, die sich für den Vortrag interessierten, dafür zu sensibilisieren, eine Entscheidung für oder wider zu treffen. Nicht zuletzt konnte das auch mit Hilfe von Tamara Schlitter, die sich nach dem tragischen Verlust ihrer Tochter Hanna vor 7 Jahren für das Thema Organspende engagiert, in dem Vortrag gemeinsam mit besprochen werden. Hanna hatte einen Organspendeausweis und hat, nachdem bei ihr der Hirntod festgestellt wurde, 6 Menschen mit ihren Organen das Leben gerettet. Tamara Schlitter hätte nicht in dieser Situation entscheiden können, ob die Organe ihrer Tochter gespendet werden sollen oder nicht. Deshalb war es allen Beteiligten an dem Vormittag wichtig, zu vermitteln, dass eine Entscheidung der betreffenden Personen den Angehörigen eine solche Situation erspart. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 12EH2 haben daher über verschiedene Themen zur Organspende informiert: es ging um Zahlen und Fakten, eine Entscheidung zu treffen, den Ablauf einer Organspende, die Feststellung des Hirntods sowie das Transplantationsgesetz in Deutschland. Die Besucher konnten jederzeit ihre Fragen an die Klasse und Tamara Schlitter formulieren. So entstand eine rege Diskussion, die emotional und sensibel von allen Seiten geführt wurde und auch noch im Anschluss mit den betreuenden Lehrerinnen und Lehrern im Unterricht besprochen wird, so dass möglichst keine Fragen offen bleiben.