Berufsschüler helfen Flutopfern im Ahrtal
Berufsschüler und Lehrer der Beruflichen Schule Oberhessen machten sich von Nidda auf den Weg ins Ahrtal, um dort Opfern der Flutkatastrophe zu helfen. Es war ein langer und anstrengender Tag. Aber alle waren sich einig: Es hat sich gelohnt.
Früh morgens um 6 Uhr ging es mit dem Bus los. Nach der Ankunft bekamen die 31 Teilnehmer eine Stärkung, erhielten ihre Aufträge für den Tag, deckten sich mit dem erforderlichen Werkzeugen ein und wurden dann an die Einsatzorte gebracht.
Die handwerklichen Fähigkeiten kamen gut zum Einsatz. So wurden durch Kleingruppen in mehreren Orten und verschiedenen Häusern z.B. Maurer- und Installationsarbeiten ausgeführt, Schlitze verfüllt und am Ende galt es natürlich, die Baustelle ordentlich zu verlassen. Die Bewohner freuten sich nicht nur über die ihnen zuteilgewordene Hilfe, sondern berichteten auch äußerst eindrücklich von den Geschehnissen bei der Flut und von ihrem Schicksal.
Abends ließ man beim gemeinsamen Essen nochmal den Tag Revue passieren und tauschte sich über das Erlebte aus. Die Organisatoren von “Helfer Shuttle” erwähnten zum Abschluss im Helferzelt nochmal die Gruppe der Beruflichen Schule Oberhessen und unterstrichen das hohe Maß an abgearbeiteten Aufträgen. Eine tolle Anerkennung für die Schüler. Ein langer Tag endete um halb zehn zurück an der Berufsschule in Nidda.
In folgendem Video vom Helferabend werden die Schüler zwischen 18’30 und 21’10 sowie zwischen 29’25 und30’20 besonders erwähnt:
Wie kam es zu diesem Einsatz? – Abteilungsleiter Roland Olfe beteiligte sich kürzlich über die Initiative “Butzbach hilft” an einer Helferfahrt ins Ahrtal. Dabei entstand die Idee, auch mit Schülerinnen und Schülern der Berufsschule vor Ort zu helfen. “Ich habe gesehen, wieviel Hilfe dort vor Ort noch gebraucht wird. Man kannte aus den Nachrichten die Bilder der Katastrophe. Aber vor Ort ist mir erst richtig deutlich
geworden, in welchem großen Ausmaß dort Hilfe benötigt wird. Und da wir an unserer Schule Auszubildende aus dem Handwerk haben und vor Ort Handwerker benötigt werden, war es naheliegend, hier beides zusammenzubringen. Ich bin beeindruckt, dass sich so viele junge Menschen freiwillig für diesen Helfertag angemeldet haben.”
“Butzbach hilft” stand bei der Organisation helfend zur Seite. Ein Dank geht dafür an die Initiatorin Stephanie Rau-Hellmig. “Butzbach hilft” hat vor, im neuen Jahr wieder eine Helferfahrt anzubieten. Weitere Infos unter butzbach-hilft . Ein Dank geht auch an den “Förderverein der Beruflichen Schule Oberhessen am Standort Nidda e.V.”, der die Busfahrt finanziert hat.
Vor Ort wurde die Hilfe über “Helfer Shuttle” vermittelt und organisiert. Dort melden sich Betroffene mit ihrem Bedarf an Hilfe und bekommen entsprechend Helfer vermittelt. Vom “Helfer Shuttle”-Stützpunkt
werden die Helfer per Bus in die Orte gefahren und abends wieder abgeholt. Die Versorgung mit Essen und Trinken ist ebenfalls organisiert. Alles durch Freiwillige, alles ehrenamtlich. Für weitere Infos siehe helfer-shuttle.
In den Orten ist neben dem großen Ausmaß der Katastrophe immer wieder etwas anderes zu sehen: Danke! Dieses Wort steht immer wieder auf zerstörten Häusern und auf bemalten Bettlaken, die die Betroffenen aufhängen. Die Flut im Ahrtal liegt schon ein paar Monate zurück und in den Nachrichten ist hiervon kaum noch zu hören. Die Folgen der Katastrophe sind aber noch in großem Ausmaß vorhanden. Hilfe wird hier also noch lange benötigt.