Drei Klassen der Beruflichen Schule Oberhessen und der Alteburgschule Nidda besichtigten in der vergangenen Woche mit ihren Lehrkräften Veronika Feuerbach, Jordie Menke und Bettina Träger die Fa. Hassia Mineralbrunnen GmbH & Co.KG, einen deutschen Getränkehersteller mit Firmensitz in Bad Vilbel.

Sehr gastfreundlich wurde die Gruppe von dem Besucherführer Herrn Berger mit im Werk abgefüllter Limonade empfangen. Gut erfrischt erhielten die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften in rund 1,5 Stunden Führung durch das firmeninterne Museum und die Abfüllungsanlagen viele interessante Informationen über die Gründerfamilie, das Unternehmen, Mineralwässer im Allgemeinen und die Getränkeabfüllung.

Das Unternehmen geht auf den Gastwirt und Getränkehändler Johann Philipp Wilhelm Hinkel zurück, der im Jahr 1864 auf dem Familiengrundstück in der Frankfurter Straße 2 eine erste Quelle erschloss. Das Wasser war gut gegen „Leibesblödheit“, so Herr Berger. Was mochte das wohl gewesen sein? Blähungen wurde vermutet.

Das Museum zeigte neben vielen alten Bildern, Flaschen aus allen Generationen und in allen Farben und Formen. Viele alte Geräte konnten angeschaut werden und ein Miniaturnachbau von Bad Vilbel zeigte die Anfänge der Firma.

In der Abfüllung war es sehr laut, so dass die Gruppe mit Kopfhörern und Empfangsgeräten ausgestattet wurde. Außerdem mussten aufgrund der Hygienevorschriften Haarnetze getragen werden.

Über 50mal kann eine Glas-Mehrwegflasche, ca. 25mal eine PET-Mehrwegflasche abgefüllt werden. Allerdings nur, wenn sie ordentlich behandelt wird. Herr Berger zeigte der interessierten Schülergruppe, wie viele Flaschen trotzdem noch aussortiert werden müssen. Es gibt wohl immer noch Menschen, so Berger, die irgendwelche Dinge (Zahnstocher, Zigarettenstummel, Kronkorken usw.) in die Flaschen stecken und diese so unbrauchbar machen. Er hofft, dass dies nur aus Unachtsamkeit oder Unwissenheit und nicht mutwillig passiert.

Jedes der abgefüllten Mineralwässer heißt nicht nur anders, es schmeckt auch anders, weil es aus einem anderen der 30 Brunnen stammt und eine andere Mineralisierung hat. Es bleibt auch bei der Abfüllung getrennt, indem die Abfüllanlage vor der Abfüllung einer anderen Sorte gründlich mit der neuen bzw. nächsten Sorte gespült wird. Bei rund 60.000 Flaschen pro Stunde eine logistische Herausforderung! Da die Schülerinnen und Schüler alle noch eine Berufsausbildung anstreben, kam auch der Bericht über die zu erlernenden Ausbildungsberufe nicht zu kurz, diese gehen von Fachkraft für Lebensmitteltechnik, Fruchtsafttechnik und Lagerlogistik über Mechatroniker, Industriekaufleute, Kaufleute für Büromanagement, Berufskraftfahrer, Industriemechaniker und Fachinformatiker bishin zu Kaufleuten für Digitalisierungsmanagement. Die Gruppe war davon sehr beeindruckt, insbesondere auch, weil eine Berufstätigkeit später an einem der vielen Unternehmensstandorte ausgeübt werden kann.

Zum Abschied gab es noch eine Tasche mit Geschenken und Getränke für den Heimweg.