Die Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik des zweiten Lehrjahres waren Mitte Juni auf Studienfahrt in Hamburg.
Mit dem Zug ging es am Montag, dem 12. Juni von Friedberg in Richtung Norden in den größten Seehafen Deutschlands. Dieser ist zugleich der drittgrößte in Europa und belegt, was den Warenumschlag betrifft, die Nummer 20 der Welt. Nach dem planmäßigen Check-In in der Unterkunft in Hamburg Altona konnten die Zimmer bezogen und per Fuß die nähere Umgebung erkundet werden. Anschließend machten sich die beiden Klassen mit ihren Klassenleitungen in Richtung Innenstadt auf. Innenalster, Rathausplatz, Mönkebergstraße, Altstadtviertel, Speicherstadt und Landungsbrücken hinterließen einen ersten bleibenden Eindruck über die Größe der Stadt und deren historische Entwicklung. Der Anreisetag wurde abschließend mit einem gemeinsamen Essen im anatolischen Lokal um die Ecke des Hotels beendet.
Der zweite Tag begann mit der obligatorischen Hafenrundfahrt. Auf dieser erfuhren die Auszubildenden und ihre Lehrkräfte einiges zur Entstehung und der heutigen Nutzung der Speicherstadt, den aktuell liegenden Containerschiffen und die imposante Elbphilharmonie. Besonders faszinierend war für alle die Weitläufigkeit der Hafenanlagen, die Menge der gelagerten Waren und Gütern und die Größe der verschiedenen Seeschiffe. Darüber hinaus wurde inmitten von haushohen Krananlagen, endlos langen Containerlagern und riesigen Frachtschiffen die Dimensionen der örtlichen Warenbewegungen und ihre weitere Anbindung deutlich. Vom vollautomatisierten Containerterminal in Altenwerder z.B. werden die ankommenden Waren per LKW oder auf der Schiene in das europäische Inland weitertransportiert. Nach einer kurzen Mittagspause mit Fischbrötchen und Hamburger Spezialitäten, erfuhren die Lernenden Wissenswertes über die Arbeit und die Geschichte des Zolls in der Hansestadt. Das Zollmuseum verdeutlichte dabei, wie lange es schon Zölle gibt und machte anschaulich, welche Funde bei Zollkontrollen den Zöllner schon alles in die Hände gefallen sind. Nach einem kurzen Fußmarsch fand sich noch Zeit die Elbphilharmonie zu erklimmen. Aus einer Höhe von 37 Metern konnte sich Hamburg, bei bestem Wetter und strahlendem Sonnenschein, von seiner schönsten Seite zeigen. Den Tag rundetet der Besuch im Discovery Dock ab. Hierin erlebten die Schüler*innen mit Hilfe von VR-Brillen und dem zugehörigen Equipment, wie es sich anfühlt einen Container mit einer Container-Brücke zu entladen, wie ein Schiff im Trockendock von unten aussieht und was bei den G20 Krawallen 2017 in Hamburg passiert ist. Zudem konnte bei einem Rundflug Hamburg von oben bestaunt und einiges zur Geschichte Hamburgs, dem großen Stadtbrand und der Choleraepidemie im Jahr 1892 beinahe hautnah erlebt werden.
Der dritte Tag stand ganz im Sinne des Dialogs. Beim Besuch der örtlichen „BS 27 Berufliche Schule Gewerbliche Logistik & Sicherheit“ kamen unsere Auszubildenden mit den Schüler*innen aus der Hansestadt in den Austausch. Zunächst wurde sich kennen gelernt und über Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Ausbildung gesprochen. Anschließend konnten unsere Lernenden die neuen Räumlichkeiten und das neue große Praxislager bestaunen. Abgerundet wurde der Ausflug mit Übungen zur Ladungssicherung in gemischten Teams. Nach dem anstrengenden Teil des Vormittags saß man beim Grillen zusammen und der „Schultag“ wurde mit einem kleinen Fußball-Turnier ausklingen gelassen. Den Rest des Tages hatten die Schüler*innen zur freien Verfügung und erkundeten weitere Ecken der Hansestadt. Am Donnerstag stand schon wieder das Ende der Klassenfahrt an. Jedoch wurden am Morgen zunächst die Koffer eingeschlossen und noch eine Tour in den Hafen und nach Blankenese angetreten. Mit Hilfe des Elbtunnels wurde die Elbe unterquert und die Landungsbrücken von einer anderen Perspektive betrachtet. Bei dem heißen und schwülen Wetter eine wohltuende Abkühlung unter der Erde. Im Anschluss nahmen die beiden Klassen die Fähre nach Finkenwerder und fuhren weiter nach Teufelsbrück. Dabei zeigten sich einige der größten Containerschiffe der Welt. U.a. waren die „Algeciras“ und die „Everarm“ sowie die „Hong Kong“ zu bestaunen. Das Sightseeing-Programm wurde durch einen Spaziergang durch das Treppenviertel in Blankenese abgerundet. Auf dem Ponton am Leuchtturm gab es leckere Snacks und imposante Aussichten auf die ein- und ausfahrenden Schiffe. Zudem konnte man die landenden Flugzeuge des Airbuswerkes in der Ferne beobachten. Schweren Herzens verabschiedeten sich die Lernenden von Elbe und dem Hamburger Hafen und machten sich in Richtung Bahnhof zur Heimreise auf.
Florian Huber-Scheld, begleitender Klassenlehrer der 11LL