No-Hate-Speech-Workshop in der Klasse 11EH2
Hate Speech, zu Deutsch Hassrede, ist insbesondere im Internet ein permanentes Thema. Viele junge Menschen stolpern über Hate Speech im Internet. Sie lesen Hasskommentare und sehen Bilder oder kurze Videos, in denen Menschen beleidigt werden. Eine repräsentative Umfrage der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen hat ergeben, dass etwa 96% der 14- bis 24-Jährigen in Deutschland schon Hass im Netz erlebt und gesehen haben. Die No-Hate-Speech-Kampagne definiert Hate Speech folgendermaßen:
„Hate Speech ist, wenn man Worte und Bilder als Waffe einsetzt, bewusst, gezielt und voll auf die Zwölf. Wenn Menschen abgewertet und angegriffen werden oder wenn zu Hass oder Gewalt gegen sie aufgerufen wird. Oft sind es rassistische, antisemitische oder sexistische Kommentare, die bestimmte Menschen oder Gruppen als Zielscheibe haben.“ (https://no-hate-speech.de/de/wissen/)
Hate Speech trifft vor allem Menschen die augenscheinlich einer bestimmten Gruppe zugehören. Oftmals handelt es sich um Gruppen, die bereits gesellschaftlich benachteiligt sind oder diejenigen, die sich mit diesen Menschen solidarisieren.
Die Schüler*innen der 11 EH2 haben sich einen Workshop zum Thema Hate Speech gewünscht und am 26.05.2021 diesen in ihrer Klasse gemeinsam mit Respektcoachin MarleneDing, welche bei der Internationalen Bund Südwest gGmbH tätig ist, durchgeführt. Nach einem Auflockerungsspiel erarbeiteten sie zusammen mit der Klassenlehrerin Melanie Fellinger und Marlene Ding zunächst die Bedeutung von HateSpeech und die Abgrenzung zu Cybermobbing. Ein wichtiger Faktor von Hate Speech ist unter anderem, dass durch den Deckmantel der Anonymität im Internet ein Enthemmungseffekt hergestellt wird. Die Hemmschwelle sinkt und eine kleine laute Minderheit schafft es, Hate Speech zu verbreiten. Die große Mehrheit schweigt. Damit die Schüler*innen lernen, das Schweigen zu durchbrechen, wurden verschiedene Szenarien durchgespielt. Was können die Schüler*innen konkret tun? Es gibt die Möglichkeit Beiträge zu melden oder sich mit Screenshots der entsprechenden Beiträge an die Lehrkräfte zu wenden. Die Webseite „ jugendschutz.net“ kann ebenso als Anlaufstelle und Beratung weiterhelfen. Für Schüler*innen eignet sich aber besonders gut eine humorvolle Gegenrede (sog. Counterspeech). Humor kann brenzlige Situationen im Kommentarbereich entschärfen und zu einer Versachlichung der Debatte führen. Beispiele für humorvolle Antworten gibt es z.B. auf der Homepage des No-Hate-Speech-Movements (https://no-hate-speech.de/de/). Die Schüler*innen waren nach einem informativen Input nun selbst an der Reihe Counterspeech zu entwickeln und anzuwenden. In Gruppen erarbeiteten sie Plakate mit verschiedenen Ideen zu Counterspeech (siehe Fotos) und Dank des großen Engagements der Schüler*innen ergab sich eine beachtliche Sammlung von Gegenreden.
Quellen:
HATE SPEECH FORSA-STUDIE (2021): Landesanstalt für Medien NRW (2021): HATE SPEECH FORSA-STUDIE 2021. Online verfügbar: https://www.medienanstalt-nrw.de/themen/hass/forsa-befragung-zur-wahrnehmung-von-hassrede.html [Stand: 01.06.2021]
No-Hate-Speech-Movement: https://no-hate-speech.de/de/wissen/ [Stand: 01.06.2021]
Melanie Fellinger, Marlene Ding, 22.06.2021